Kurt Gruber

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Kurt Gruber

Kurt Gruber (* 1913 in Ahlen in Westfalen ; † 19. März 1945) war ein kommunistischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er starb im Einsatz für den OSS als sein Flugzeug, das ihn am Fallschirm hinter der Front absetzen sollte, zerschellte.

Leben

Kurt Gruber war ein Deutscher Bergmann und Antifaschist. Der einzige Bruder von Kurt Gruber, Karl Gruber, war bereits 1931 an seiner statt von den Nazis erschossen worden und es wird gesagt, dass fast die gesamte Bevölkerung seiner Heimatstadt Ahlen in Westfalen hinter seinem Sarg marschierte.

Nach der Machtübernahme durch die Nazis musste Kurt in die Illegalität. Wegen großer Gefährdung schickte man Kurt Gruber 1935 in die Prager Emigration. Von dort ging Kurt Gruber mehr als zehnmal als Kurier nach Berlin. Nach der Okkupation der Tschechoslowakei gelang ihm die Flucht nach Großbritannien, nach Glasgow.

Im Sommer 1944, heiratete Kurt Gruber die Schottin Jessie Campbell.

Fronteinsatz für den OSS

Der Offizier des US-Militärgeheimdienstes Joseph Gould stellte 1944 eine Gruppe deutscher Antifaschisten zusammen, die im Auftrag des OSS hinter der deutschen Front abspringen sollten um Informationen an die Alliierten Streitkräfte zu übermitteln. An der Rekrutierung der Gruppe "London Free Germans" war im Auftrag der Bewegung Freies Deutschland in Großbritanien Jürgen Kuzcinski beteiligt.

Kurt Gruber verunglückte bei seinem ersten Einsatz am 19. März 1945 in der Nähe von Osnabrück mit dem Flugzeug, das ihn im Ruhrgebiet absetzen sollte. Der Einsatz wurde beim OSS als "Mission CHISEL" ("Opperation Meißel") geführt.

Gedenken und Ehrungen

Kurt Gruber wurde posthum die Medaille „Silver Star" verliehen.

Kurz nach Kriegsende wurde das OSS aufgelöst und von der CIA übernommen. Die CIA informierte seine Frau nur von seinem Tod, ohne nähere Umstände. Sie erhielt eine einmalige Entschädigung von $ 3000.-.

Die näheren Umstände seines Todes wurden erst Jahrzehnte später nach Freigaben aus den CIA-Archiven bekannt. Und Erst im Jahre 2008, wurde durch neue Aktenfreigaben die Umstände öffentlich, wie die Frau von Kurt Gruber posthum die ihm verliehene Medaille „Silver Star" überreicht bekam. Da sie Kommunistin war, wurde sie von Mitarbeitern der CIA von zu Hause in London abgeholt, ihr wurden die Augen verbunden und so in ein Büro gebracht, wo ihr die Augenbinde abgenommen wurde. Dort erfolgte die Übergabe des "Silver Star".

Freunde aus der Emigration gedachten seiner mit der Dokumentation seines Schicksales, unter anderen in der Zeitung der Drafd.

Weblinks

Literatur

  • Uwe Rennspieß, Jenseits der Bahn: Geschichte der Ahlener Bergarbeiterkolonie und der Zeche Westfalen, Essen: Klartextverlag 1989, ISBN 3-88474-340-6
  • Kuno Bludau, Gestapo - geheim: Widerstand und Verfolgung in Duisburg 1933-1945, Verl. Neue Gesellschaft, Bonn 1973 (= Schriftenreihe des Forschungsinstituts der Friedrich-Ebert-Stiftung, 98; Duisburger Forschungen, 16; ISBN 3-87831-149-4