Gertrud Rosenmeyer

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Gertrud (Trude) Rosenmeyer (* 19. Oktober 1904 in Berlin; † 17. September 1982 in Berlin) war eine kommunistische Widerstandskämpferin aus Berlin-Neukölln.

Gertrud Rosenmeyer wurde mit 14 Jahren Vollwaise, da ihre Eltern an Tbc gestorben waren. Es gab daher für sie keine Chance, einen Beruf zu erlernen. Sie erwarb sich ihren Lebensunterhalt als ungelernte Industriearbeiterin.

Im November 1923 wurde sie Mitglied der KPD. Sie gehörte auch dem Deutschen Metallarbeiterverband (DMV) und der Roten Hilfe an. Sie übte seit ihrem Eintritt immer Funktionen in der Partei aus, nur unterbrochen durch Zeiten, in denen die Tbc, an der sie auch selbst erkrankt war, offen auftrat. Für die KPD war sie auch Mitglied der Bezirksversammlung Neukölln (der heutigen Bezirksverordnetenversammlung).

1933 ging sie wie ihr Lebensgefährte Wilhelm Kling in den illegalen Widerstand. Die erste Terrorwelle der Nazis erfasste auch Trude. Aus den SA-Kellern entkommen, war sie bis 1935 eines der aktivsten Mitglieder der illegalen Unterbezirksleitung Neukölln der KPD. Bis Sommer 1935, zu ihrer erneuten Verhaftung, war sie die Verbindungsperson zu einer größeren Gruppe nicht straff organisierter Genossen und zu den illegalen Gruppen in den Betrieben.

Trude zeichnete sich in der Illegalität durch Umsicht, Klugheit und Verantwortungsbewusstsein aus. Auch 1935 musste sie wieder freigelassen werden. Nicht zuletzt wegen ihrer standhaften Haltung und der von ihr in der Illegalität eingehaltenen konspirativen Prinzipien konnte man ihr, wie auch schon 1933, nichts nachweisen. Bis 1942 wurde sie mehrmals verhaftet bzw. zu Verhören geholt.

Nach längerer Zeit der Invalidität aufgrund ihrer Krankheit begann sie 1936 eine Tätigkeit als Montiererin und dann als Prüferin bei der Firma Eltron in Tempelhof. Sie war der Mittelpunkt der sich dort formierenden Widerstandsgruppe, zu der auch ab 1940 Gerhard Danelius, damals dienstverpflichteter jüdischer Arbeiter, später Vorsitzender der SEW, gehörte. Trude hatte auch Kontakt zu anderen Gruppen des Arbeiterwiderstandes. 1941 schloss sich die Gruppe dem Widerstand unter der Leitung von Robert Uhrig an. Neben ihrer illegalen Arbeit unterstützte sie bis zuletzt auch „Untergetauchte“. Sie hatte auch Verbindung zum illegalen Kreis um Hans Beyermann, Bernhard Karl und Gerhard Sredzki, die im April 1945 Berliner mit zahlreichen Flugschriften dazu aufriefen, den NS-Durchhalteparolen nicht länger zu folgen, sondern den sinnlosen Kampf zu beenden.

Nach der Befreiung baute Trude Rosenmeyer als Instrukteurin die KPD in Neukölln wieder mit auf. Im Sommer 1945 wurde sie Org.-Leiterin und ab Oktober Vorsitzende. Diese Funktion übte sie auch als Ko-Vorsitzende in der Vereinigten Partei, der Sozialistischen Einheitspartei (SED), bis Juli 1948 aus, als sie ein erneuter Ausbruch ihrer Krankheit an der Weiterarbeit hinderte. Anschließend war sie 1. Sekretär der SED-Kreisleitung Berlin-Lichtenberg. Von 1954 bis 1959 leitete sie das Berliner Stadtarchiv.

Auf ihre Anregung geht die Umbenennung der damaligen Berliner Straße in Neukölln in Karl-Marx-Straße zurück.

Gertrud Rosenmeyer starb am 17. September 1982 in Berlin. Sie ist in Berlin-Friedrichsfelde beigesetzt,

Quellen