Wilhelm Knapp

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Wilhelm Knapp (* 6. Januar 1898 in Bremen; † 4. April 1984) war »Reichskurier« der KPD.

Wilhelm Knapp wurde in einer Arbeiterfamilie geboren. Er absolvierte eine kaufmännische Lehre. Von 1916 bis 1918 war er Soldat im Ersten Weltkrieg. 1919 wurde er Mitglied der KPD. Von 1921 bis 1923 arbeitete er als Angestellter des Versorgungsamtes in Oldenburg. Ab 1923 war er dann hauptamtlich im Apparat der KPD tätig. 1923/24 war Knapp Orgleiter der Bezirksleitung Nordwest und gehörte während der Vorbereitung zum Hamburger Aufstand im Herbst 1923 dem sogenannten Direktorium in Bremen an. Ab 1924 war er Leiter des Verlages »Thüringisches Volksblatt« in Gotha, ab 1926 der »Südwestdeutschen Arbeiter-Zeitung« in Frankfurt/M. und von 1929 bis 1932 der »Süddeutschen Arbeiterzeitung« in Stuttgart. 1932 wurde er vom Zentralkomitee der KPD nach Wien entsandt, wo er bis 1934 den Verlag der »Roten Fahne« für die KPÖ leitete. und 1934/35 war er Verlagsleiter der »Arbeiterzeitung« in Saarbrücken und fungierte gleichzeitig im Auftrag des ZK als »Reichskurier«. 1935 wurde er in Berlin verhaftet und 1936 zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Luckau und Brandenburg verbüßte. Im Zuchthaus Brandenburg war er Mitglied der illegalen Parteileitung der KPD.

Seine Familie konnte 1935 in die Tschechoslowakei und später nach Großbritannien emigrieren. Sein Sohn Werner Knapp wurde 1939 Soldat der Tschechoslowakischen Armee in Frankreich und war 1940/41 Angehöriger des britischen Pioneer-Corps.

1945 wurde Knapp zunächst Personaldirektor der BVG in Groß-Berlin, ab 1948 Hauptdirektor der Ostberliner Verkehrsbetriebe, anschließend war er im Außenhandel der DDR tätig. 1961 wurde er nach Rom entsandt und leitete dort bis 1964 die DDR-Handelsvertretung in Italien. Er erhielt 1983 den Karl-Marx-Orden.


Literatur

  • Hermann Weber, Andreas Herbst (Hrsg.): Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Karl Dietz Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3320021306. (Online)
  • Max Frenzel, Wilhelm Thiele, Artur Mannbar: Gesprengte Fesseln: Ein Bericht über den antifaschistischen Widerstand und die Geschichte der illegalen Parteiorganisation der KPD im Zuchthaus Brandenburg-Görden von 1933-1945

Weblinks