Erich Böhlig

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Erich Carl Max Böhlig (* 21. Oktober 1885 in Friedeberg in der Neumark; † 3. Mai 1945 auf der Cap Arcona) war Vorsitzender der KPD in Heide (Holstein) und Stadtverordneter.

Leben

Böhlig war das zehnte von insgesamt elf Kindern des Schuhmachermeisters Friedrich August Böhlig und seiner Ehefrau Mathilde, geb. Krüger, von denen jedoch nur drei überlebten. Böhlig erlernte bei einer Regionalzeitung in Friedeberg den Beruf des Schriftsetzers. Er kam 1909 nach Heide (Holstein) und arbeitete erst als Schriftsetzer, später als Korrektor beim Heider Anzeiger.

Am 24. Dezember 1910 heiratete Böhlig Anna-Mary Tesch, von der er am 14. Dezember 1926 wieder geschieden wurde. Die beiden hatten einen Sohn, der 1911 geboren wurde.

Böhlig war Soldat im Ersten Weltkrieg. Nach dem Krieg war er an der Gründung der Heider KPD im Jahr 1920 beteiligt und wurde deren erster Vorsitzender. Das Amt hatte er bis 1923 inne, als Gustav Bruhn es übernahm. Böhlig verkehrte in den Arbeiterlokalen und war Stadtverordneter der Stadt Heide und engagierte sich neben seiner politischen Rednertätigkeit auch für sozial schwächere Bürger in seinem Umfeld. Noch im März 1933 kandidierte er als Spitzenkandidat der Heider KPD für das Stadtparlament. Trotz massiver Hetze und Wahlbehinderung wurde Erich Böhlig gewählt, konnte sein Mandat aber nicht antreten, denn „Der kommunistische Vertreter war nicht geladen und ist auch nicht erschienen.“ meldete der Heider Anzeiger am 2. April 1933. Am 11. April 1933 wurde Erich Böhlig verhaftet und in den Konzentrationslagern Schleswig und Glückstadt inhaftiert. Nachdem er nach seiner Freilassung bei seinem Arbeitgeber nicht weiter beschäftigt wurde, musste in der „Hemmingstedter Hölle“ (so wurde die Erdölraffinerie der Deutschen Erdöl AG (DEA) genannt) arbeiten.

Nach dem Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 wurde Erich Böhlig vom Heider Bürgermeister und SS-Oberführer Karl Herwig für die „Gewitteraktion“ auf die Liste der zu Verhaftenden gesetzt und im KZ Neuengamme interniert. In den letzten Kriegstagen noch wurde das KZ geräumt, um die Spuren des NS-Terrors zu verwischen. Die Häftlinge zogen in Todesmärschen zu Fuß nach Lübeck und wurden dort auf Schiffe verladen. Erich Böhlig kam auf die Cap Arcona und überlebte den Brand und den Untergang des Schiffes nicht.

Erinnerung

Am 10. Oktober 2006 wurde ein Stolperstein zur Erinnerung an Erich Böhlig in Heide vor dem Verlagsgebäude der Dithmarschen Landeszeitung (DLZ) am Wulf-Isebrand-Platz verlegt, da er beim Heider Anzeiger, dem Vorläufer der DLZ, gearbeitet hatte.

Weblinks

Quelle