Arthur Sodtke: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach Errichtung der Nazidiktatur wurde er gemaßregelt, war lange erwerbslos und fand schließlich Beschäftigung als Graveur in den Dürener Metallwerken in Berlin. 1936 wurde Arthur Sodtke wegen der Verbreitung antifaschistischer Flugblätter im Betrieb das erste Mal verhaftet, bald darauf aber wieder freigelassen, weil die Flugblätter erneut auftauchten. Kampfgefährten hatten sie verteilt, um ihn zu entlasten.
 
Nach Errichtung der Nazidiktatur wurde er gemaßregelt, war lange erwerbslos und fand schließlich Beschäftigung als Graveur in den Dürener Metallwerken in Berlin. 1936 wurde Arthur Sodtke wegen der Verbreitung antifaschistischer Flugblätter im Betrieb das erste Mal verhaftet, bald darauf aber wieder freigelassen, weil die Flugblätter erneut auftauchten. Kampfgefährten hatten sie verteilt, um ihn zu entlasten.
  
Noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges fand Arthur Sodtke über den Arbeitersportler [[Heinrich Preuß]] Anschluss an die von [[Robert Uhrig]] geleitete illegale Widerstandsgruppe. Er leitete antifaschistische Betriebsgruppen an, stellte Kontakte zu Arbeitern bei Borsig und Lindner und in der Schultheiß-Brauerei her, übermittelte ihnen die Flugschriften der Uhrig-Gruppe und verwaltete die von den Arbeitern gesammelten Gelder und Lebensmittel, mit denen illegal Lebende und Angehörige verhafteter Mitkämpfer unterstützt wurden. In seiner Wohnung fanden Beratungen der Leitung der Widerstandsgruppe statt.
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Noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges fand Arthur Sodtke über den Arbeitersportler [[Heinrich Preuß]] Anschluss an die von [[Robert Uhrig]] geleitete illegale Widerstandsgruppe. Er leitete antifaschistische Betriebsgruppen an, stellte Kontakte zu Arbeitern bei Borsig und Lindner und in der Schultheiß-Brauerei her, übermittelte ihnen die Flugschriften der Uhrig-Gruppe und verwaltete die von den Arbeitern gesammelten Gelder und Lebensmittel, mit denen illegal Lebende und Angehörige verhafteter Mitkämpfer unterstützt wurden. In seiner Wohnung fanden Beratungen der Leitung der Widerstandsgruppe statt.  
  
 
Am 4. Februar 1942 wurde Arthur Sodtke von der Gestapo verhaftet. Zuerst ins KZ Sachsenhausen eingeliefert, kam er später ins Zuchthaus Landsberg/Warthe bzw. in das Gerichtsgefängnis Potsdam. Es dauerte zwei Jahre bis zur Prozesseröffnung. Im Verfahren gegen [[Erich Wichmann]] verurteilte der Volksgerichtshof am 21. Juni 1944 neben [[Wilhelm Böse]], Johann Pirschke, Walter Strohmann und [[Hermann Tops]] auch Arthur Sodtke wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung zum Tode. Er wurde am 14. August 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.
 
Am 4. Februar 1942 wurde Arthur Sodtke von der Gestapo verhaftet. Zuerst ins KZ Sachsenhausen eingeliefert, kam er später ins Zuchthaus Landsberg/Warthe bzw. in das Gerichtsgefängnis Potsdam. Es dauerte zwei Jahre bis zur Prozesseröffnung. Im Verfahren gegen [[Erich Wichmann]] verurteilte der Volksgerichtshof am 21. Juni 1944 neben [[Wilhelm Böse]], Johann Pirschke, Walter Strohmann und [[Hermann Tops]] auch Arthur Sodtke wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung zum Tode. Er wurde am 14. August 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.

Aktuelle Version vom 22. März 2017, 00:17 Uhr

Arthur Sodtke (* 25. Dezember 1901 in Hohensalza/Pommerellen; † 14. August 1944 in Brandenburg-Görden) war ein deutscher Funktionär der KPD und antifaschistischer Widerstandskämpfer.

Leben

Datei:473px-Gedenktafel Schönhauser Allee 39 (Prenzl) Arthur Sodtke.jpg
Gedenktafel am Haus Schönhauser Allee 39, in Berlin-Prenzlauer Berg

Arthur Sodtke wurde in Hohensalza geboren, 1904 zog die Familie nach Berlin. Arthur erlernte den Beruf eines Schlossers. Seit 1929 gehörte er der KPD an und wurde in den Betriebsrat der Berliner Schultheiß-Brauerei gewählt. Als aktiver Arbeitersportler wirkte er in der Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit für den Zusammenschluss der Arbeiter aller politischen Richtungen in der Antifaschistischen Aktion zur Abwehr des Faschismus.

Nach Errichtung der Nazidiktatur wurde er gemaßregelt, war lange erwerbslos und fand schließlich Beschäftigung als Graveur in den Dürener Metallwerken in Berlin. 1936 wurde Arthur Sodtke wegen der Verbreitung antifaschistischer Flugblätter im Betrieb das erste Mal verhaftet, bald darauf aber wieder freigelassen, weil die Flugblätter erneut auftauchten. Kampfgefährten hatten sie verteilt, um ihn zu entlasten.

Noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges fand Arthur Sodtke über den Arbeitersportler Heinrich Preuß Anschluss an die von Robert Uhrig geleitete illegale Widerstandsgruppe. Er leitete antifaschistische Betriebsgruppen an, stellte Kontakte zu Arbeitern bei Borsig und Lindner und in der Schultheiß-Brauerei her, übermittelte ihnen die Flugschriften der Uhrig-Gruppe und verwaltete die von den Arbeitern gesammelten Gelder und Lebensmittel, mit denen illegal Lebende und Angehörige verhafteter Mitkämpfer unterstützt wurden. In seiner Wohnung fanden Beratungen der Leitung der Widerstandsgruppe statt.

Am 4. Februar 1942 wurde Arthur Sodtke von der Gestapo verhaftet. Zuerst ins KZ Sachsenhausen eingeliefert, kam er später ins Zuchthaus Landsberg/Warthe bzw. in das Gerichtsgefängnis Potsdam. Es dauerte zwei Jahre bis zur Prozesseröffnung. Im Verfahren gegen Erich Wichmann verurteilte der Volksgerichtshof am 21. Juni 1944 neben Wilhelm Böse, Johann Pirschke, Walter Strohmann und Hermann Tops auch Arthur Sodtke wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung zum Tode. Er wurde am 14. August 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.

Ehrung

  • Im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg trägt seit 1952 eine Straße seinen Namen.
  • Seit 1958 befindet sich eine Gedenktafel an seinem früheren Wohnort am Haus Schönhauser Allee 39.
  • Sein Name findet sich auch auf der Stele zum Gedenken an die antifaschistischen Widerstandskämpfer in der Danziger / Ecke Diesterwegstraße sowie auf der Ringmauer der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Friedhof Berlin-Friedrichsfelde.

Literatur

  • Luise Kraushaar et al.: Deutsche Widerstandskämpfer 1933 - 1945. Biografien und Briefe. Band 2, Dietz-Verlag, Berlin, 1970, Seite 286f.
  • Hans-Joachim Fieber: Widerstand in Berlin gegen das NS-Regime 1933 bis 1945. Ein biographisches Lexikon, Band 7, trafo verlag, Berlin, 2002, S. 258
  • Karl-Heinz Gärtner: Berliner Straßennamen: ein Nachschlagewerk für die östlichen Bezirke, Links-Verlag, Berlin, 2. Auflage 1995, ISBN 3-86153-103-8
  • Kurt Wolterstädt/Hermann Zech: Zur Geschichte des Prenzlauer Berg

Weblinks