Wolfgang Thiess: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 21. März 2017, 17:31 Uhr
Wolfgang Thiess (* 30. Oktober 1911 in Berlin; † 9. September 1943 in Berlin-Plötzensee) war ein kommunistischer Widerstandskämpfer mit Kontakten zur Roten Kapelle.
Leben
Thiess erlernte den Beruf eines Kaufmanns. Zunächst war er Lehrlingssprecher in der Kreuzberger Hitlerjugend, bis er 1931 in einer spektakulären Aktion mit anderen Hitlerjungen zum Kommunistischen Jugendverband übertrat und seither dort aktiv mitarbeitete. Auch nach 1933 blieb er seiner Gesinnung treu, malte Parolen an Häuserwände, entwarf Flugblätter und verteilte sie dann. So hatte er zum Beispiel 1934 mit einem Freund aus dem letzten Wagen eines Hochbahnzuges über einer belebten Berliner Kreuzung Flugblätter abgeworfen. Beide konnten beim nächsten Halt der U-Bahn unbemerkt entkommen. 1937 wurde er jedoch festgenommen und zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, die er im Zuchthaus Luckau verbrachte.
Nach seiner Entlassung traf er seine Freunde und Genossen wieder. Sie diskutierten in illegalen Zirkeln, hörten ausländische Sender ab und knüpften Kontakte zu Hitlergegnern in Betrieben und anderen Widerstandsgruppen. Über John Sieg und Hans Coppi bekam er Kontakt zur Gruppe um Arvid Harnack und Harro Schulze-Boysen. Mitte Mai 1942 war er an der Zettelklebeaktion gegen die antisowjetische Propagandaausstellung "Das Sowjetparadies" beteiligt.
Mitte Oktober 1942 wurde Wolfgang Thiess verhaftet und am 21. August 1943 wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tode verurteilt. Am 9. September 1943 wird er gehenkt.
Andenken
- Am U-Bahnhof Hallesches Tor, dort wo Thiess Flugblätter aus dem Zug geworfen hatte, hing seit 1988 eine von Gerhard Moritzen gestaltete Gedenktafel. Anlässlich des 100. Geburtstages von Wolfgang Thiess wurde sie gereinigt und am Eingangsbereich des U-Bahnhofs angebracht.
- Ein Torpedoschnellboot der Nationalen Volksarmee war nach Wolfgang Thiess benannt.